Die Klimakrise ist da und wir spüren die Folgen schon heute: Waldbrände in Südeuropa, Hitzewellen nach Hitzewelle. Der Sommer 2023 tatsächlich der mit Abstand heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen 1940. Dazu kommen mehr und mehr Extremwettersituationen, mit denen wir lernen müssen, umzugehen – denn von denen werden noch einige auf uns zukommen. Trotzdem melden sich immer wieder bezahlte oder ideologische Stimmen zu Wort, die genau das leugnen. Damit nicht noch mehr Leute auf deren Propaganda hereinfallen: Hier sind 6 Grafiken mit Klimadiagrammen, die man nicht weg leugnen kann. Und die zeigen, wie abnormal das Klima inzwischen ist.

  • driest@feddit.de
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    10 months ago

    Es ist doch alles schon am Arsch und nicht mehr zu kontrollieren

    Nein, es ist absolut zu kontrollieren: Du kannst beeinflussen wie scheisse es wird.

    Vllt. kannst du ja einen mittelweg gehen der dich nur wenig einschraenkt aber schon viel bewirkt:

    • muss ich jeden tag auto fahren, oder kann ich manche fahrten auch mit dem fahrrad oder oeffis erledigen?
    • europa ist auch schoen, vllt kann man oefter hier urlaub machen als auf bali?
    • kann man europaeische ziele vllt auch mit der bahn erreichen statt mit dem flugzeug?
    • muss man jeden tag fleisch essen? oder reicht vllt auch 1-2 mal die woche?
    • kann man auf dem eigenen dach vllt eine PV anlage installieren?
    • reicht als naechstes auto vllt auch ein elektrisches? Ist es wirklich so wichtig jederzeit 800km ohne anzuhalten fahren zu koennen?
    • kann meine naechste heizung vllt eine waermepumpe sein? oder kann ich mit split klimaanlagen zuheizen?

    Viele Massnahmen die viel bewirken kosten uns nichtmal besonders grossen Komfortverlust. Vllt. sind sie manchmal ein bischen teurer, oder erfordern dinge wie ein eigenes dach oder kreditwuerdigkeit die natuerlich auch nicht jeder hat. Aber wenn ich mir so in meinem bekanntenkreis anschaue wer sich all diese dinge problemlos erlauben koennte, und wer es letzendlich tut, dann sind es nichtmal 5% die von den genannten massnahmen auch nur 2-3 umsetzen.

    • PatrickYaa@lemmy.one
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      10 months ago

      Individual Action schön und gut, ich versuche auch auf diese Dinge zu achten. Ich frage mich aber bei solchen aufrufen immer, in wie fern “falle ich herein” auf den CO2 Fußabdruck? Also klar, jedes bisschen hilft bestimmt irgendwo, aber ich kann auch den doomerism nachvollziehen, weil gefühlt um uns rum nix passiert.

      Ja, es gibt Fortachritte. Hier und da. Kleine. Das Heizungsgesetz z.B. Das ist aber weichgespülter Mist, das hinten und vorne nicht für ein 1,5 oder 2,0 Grad Ziel reicht.

      Woher soll man da die Motivation nehmen, einen Optimismus aufrecht zu erhalten? Oder die Kraft, die mental load des dauernden schlechten Gewissens bei jedem Stückchen mehr Verpackung das man vielleicht durch ein 50cent teureres Produkt hätte vermeiden können auszuhalten? Es plagt einen einfach nurnoch.

      • federalreverse-old@feddit.de
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        10 months ago

        Individual Action schön und gut, ich versuche auch auf diese Dinge zu achten. Ich frage mich aber bei solchen aufrufen immer, in wie fern “falle ich herein” auf den CO2 Fußabdruck?

        Warum nicht einfach versuchen, so zu leben, dass wegen dir die Welt nicht brennen muss? Das ist kein Wettbewerb (jedenfalls muss es keiner sein).

        Aber klar, potentiell wichtiger als deine persönlichen Aktionen ist, dass sich Systeme ändern, wozu du aber mit Engagement beitragen kannst.

        Also klar, jedes bisschen hilft bestimmt irgendwo, aber ich kann auch den doomerism nachvollziehen, weil gefühlt um uns rum nix passiert.

        Manche Entwicklungen laufen auch exponentiell über Netzwerkeffekte. Der Ausbau erneuerbarer Energien scheint so ein Beispiel zu sein. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass auch Flugreisen, Veganität, Wärmepumpen oder Gasverbrauch ähnliche Beispiele sein können, sobald die richtigen Dominos in Bewegung sind.

        Ein Argument aus einem Funk-Video, dass ich gestern gesehen habe: Sobald ein Flug unter 80% ausgelastet ist, ist er für die Fluglinie meist nicht mehr profitabel. Wenige Menschen, die nicht mehr fliegen, können also dafür sorgen, dass ein kompletter Flug aus wirtschaftlichen Gründen ausfällt.

        So ein Verhältnis dürfte es auch bei vielen anderen Massenprodukten, inklusive Erdöl, geben. Das Hans-Werner-Sinn-Argument, dass dann eben jemand anderes das ganze Erdöl kauft, ist Quatsch. Vor allem, wenn andere, umweltfreundlichere Energienquellen gleichzeitig günstiger werden, eben weil sich plötzlich die Skaleneffekte einstellen, die bei fossilen Energieträgern langsam wegfallen.

        Staaten handeln bei wirtschaftlichen Problemen einer Branche leider fast immer reaktiv und im Interesse von sowieso nur kurzfristig zu sichernden Altarbeitsplätze anstatt strategisch andere Arbeitsplätze zu schaffen (das würde mehr Kreativität, Wagemut und vorausschauendes Handeln erfordern). Darum gibt es gerade eine Überversorgung an LNG-Terminals, zusätzliches Geld für Tierbauern, politisch hingebogene Kohlekompromisse … Das ist natürlich auf Dauer extrem ärgerlich und verlangsamt gesellschaftlichen Fortschritt. Irgendwann kommt der Fortschritt bei den meisten dieser Dinge aber trotzdem.

        Ja, es gibt Fortachritte. Hier und da. Kleine. Das Heizungsgesetz z.B. Das ist aber weichgespülter Mist,

        Ist nun mal leider so. Und es ist allemal besser, als noch 16 Jahre den Einbau von reinen Fossil-Gas-Heizungen zu fördern.

        das hinten und vorne nicht für ein 1,5 oder 2,0 Grad Ziel reicht.

        Das 1,5-Grad-Ziel ist passé. Das 2-Grad-Ziel ist so gut wie tot. Das heißt aber nicht, dass alle Maßnahmen deswegen sinnfrei seien. Es ist dramatisch besser, bei 2,5 Grad mehr zu landen als bei 4 Grad mehr.

        Woher soll man da die Motivation nehmen, einen Optimismus aufrecht zu erhalten? Oder die Kraft, die mental load des dauernden schlechten Gewissens bei jedem Stückchen mehr Verpackung das man vielleicht durch ein 50cent teureres Produkt hätte vermeiden können auszuhalten? Es plagt einen einfach nurnoch.

        Es geht nicht darum, ein schlechtes Gewissen zu haben. Es geht nur darum, zu wissen, in welche Richtung du dich bewegen kannst und möchtest. Wenn du dir die 50 Cent nicht leisten kannst, ist das so.

        Und wenn du jetzt speziell von Lebensmittel sprichst, dann würde ich die Positivaspekte ungefähr so wichten: pflanzlich >> bio > regional+saisonal > unverpackt. Sprich: Bei Lebensmitteln hat es kaum Sinn, in erster Linie auf die Verpackung zu achten.

      • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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        10 months ago

        Zwischen Optimismus und Fatalismus liegt auch immer noch Realismus.

        Setz um was du kannst, mach Druck, dass mehr umgesetzt wird, und freue dich, wenn der Klimawandel selbst hilft, das Wahlverhalten anzupassen, sei es durch Einsicht, oder dadurch dass in den Hitzewellen mehr alte Leute aus dem Wählerregister ausscheiden.

    • Johanno@feddit.de
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      10 months ago

      Es kann jeder individuell versuchen etwas zu ändern.

      Fakt ist, dass es an Regierungen liegt die Firmen zu co2 Neutralität zuverpflichten(durch Filter und ähnliches) das würde die Energiepreise verdoppeln und generell alles extrem teuer machen.

      Zudem merken wir jetzt erst die Auswirkungen des co2 bis ca 2000-2010 das co2 das danach ausgestoßen wurde kommt erst noch mit der Zeit. Übrigens haben wir in der Zeit beinahe so viel ausgestoßen wie die 100 Jahre zuvor.

      https://ourworldindata.org/co2-emissions

      Wir stoßen jedes Jahr exponentiell mehr aus!

      Ohne geoengeering kann ich mir nicht vorstellen wie man das noch retten kann.

      Hey aber ab -78,5°C schneit es einfach aus der Luft. Dann muß man es nur noch ins all schießen.

    • Roxxor@feddit.de
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      10 months ago

      Alles schöne Ideen. Die meisten bei mir auch umgesetzt. Aber ich baue gerade ein Haus. Meine Klimabilanz ist für Generationen meiner Familie zerstört 😃

      • driest@feddit.de
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        10 months ago

        Nur so ein Tipp: Wenn du ein Holzhaus baust bindest du darin CO2 anstatt es mit Zement in die Luft zu blasen. Und moderne Holzhaeuser halten genau so lange wie Steinhaeuser, wenn sie von Profis gebaut werden die auf konstruktiven Holzschutz achten.

        Es gibt neben dem Holzstaenderbau der durchaus auch in Ordnung ist inzwischend auch die Moeglichkeit mit Massivholz zu arbeiten, das sind dann quasi riesige 20-30cm dicke Sperrholzplatten. Da werden die Waende CNC bearbeitet und am ende sitzt jede Steckdose auf den millimeter genau wo sie hin soll.

        Natuerlich waere es besser du wuerdest in einem Mehrfamilienhaus wohnen, aber auch im EFH gibt es einfache moeglichkeiten von “ich scheisse auf den planeten” zu “der planet ist mir nur ein bischen egal” zu kommen ;).