Habe gestern beim Einkaufen ein wenig im Aktionär gelesen und diesen Artikel über Bitcoin gefunden. In kürze steht dort: Ein ordentlicher Kurssprung (bis zu 70%) möglich weil die SEC einen iShare Bitcoin ETF bald freigeben könnte und weil es im Frühling das Halving gibt und daher der Markt verknappt wird.
Ich freue mich ja derzeit schon über die +50% seit ich letztes Jahr ein bissl investiert habe. Geht da noch mehr? Sollte man aufstocken?
Wie seht ihr das?
Mit dem Unterschied das Aktiengesellschaften ein echtes Produkt oder Dienstleistung anbieten, und darüber Geld verdienen, welches den Wert des Kurses abbildet, und je nach performance dividenten zahlt.
Crypto ist solange wertlos bis es Leute gibt die ihn kaufen. Der Wert berechnet sich ausschließlich aus dem eingezahlten Echtgeld und der Menge der Tokens im pool. Bedeutet das das System eine Nullnummer ist, und nicht mehr Geld rauskommen kann als alle Käufer vorher reingesteckt haben. Die Cryptobros werden ihren rugpull abziehen sobald sie merken das sie keine neuen Kunden mehr finden, und ihr Geld abziehen worauf hin der Kurs einbricht und alle anderen massiv Verlust machen.
Gehe ich generell mit und ja es steckt ein Unternehmen dahinter. Nur der Kurs bildet nicht immer den Gegenwert eines Unternehmens ab.
Gerade bei Techwerten ist da viel Fantasie im Kurs (und Techwerte bestimmen Indizies und Etfs überproportional). Nvidia, Tesla und die ganzen Wasserstoff, Autonome Autoshypes sprechen da eine deutliche Sprache. Die Argumentation Aktien seinen eine grundsolide Finanzanlage hat Lücken.
Dazu noch die übliche Jahresendrallye und der Hexensabbat, wo Kurssprünge und -steigerungen eher psychologisch und kalendarisch getrieben sind, als auf Unternehmenswerten basiert.
Die Geldnullnummer ist bei Aktien genauso. Wenn du keinen Käufer findest, ist deine Aktien nichts wert. Siehe Börsencrashs. Keine Ahnung wo da ein Vorteil zu Bitcoin sein sollte.
Ich könnte umgekehrt argumentieren, dass es eben keine abstrusen Finanzkonstrukte wie Leerverkäufe, Optionen, Faktorzertifikate und Calls bei Bitcoin gibt. Diese sind alles andere als solide und seriös.
Bei aktien hast du die option das regelmaessig dividenten ausgezahlt werden, und du kannst anhand der realen welt abschaetzen wie zukunftssicher deine firma ist. Investiert sie in sinnvolle technologie, oder klammert sie sich verzweifelt an kohlekraft und pferdefuhrwerke was in der wirtschaft schlecht ankommt? Bei crypto dagegen ist es pures gluecksspiel. Wenn du pech hast macht Elon einen tweet darueber und dein kurz geht in die fuer dich unvorteilhafte richtung.
Und der wert von Nvidia ist keineswegs ein phantasieprodukt. Neben gaming-grafikkarten bieten sie (u.a.) auch software fuer die industrie mit an, die noetig ist um ganze fabriken und lieferketten zu automatisieren, optimieren und miteiander zu verbinden, sowie bilderkennung um waldbraender, oellecks auf dem meer, krankheiten auf roentgenbildern und vielem mehr zu erkennen. Schau dir mal die letzten keynotes an, das fand ich als nerd schon ziehmlich interessant - auch wenn ich von den 40x grafikkarten sehr enttaeuscht war.
Oh es gibt genügend Beispiele von Techunternehmen die Boom gemacht haben. Und da war dann auch immer die Rede von der „Substanz“ hinter den Preisen. Zb Wirecard.
Dreh es wie du willst, wir sind einfach kleine Fische im Haifischbecken. Ob das Becken Aktien oder Bitcoin heisst. Du sitzt einer Scheinsicherheit auf.
Der —letzte— vorletzte Crash der Weltwirtschaft kam über wilde Aktienspekulationen mit Derivaten und Zertifikaten, nicht über Bitcoinbro‘s.
Edit: der vorletzte Crash